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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 270

1845 - Heidelberg : Winter
270 H. 93. Die Reformation in England. von diesen zum Tode verurtheilt, worauf das Parlament einstimmig auf ihre Hinrichtung drang. Dazu konnte sich Elisabeth nicht sogleich entschließen, Un- terzeichnete jedoch vorläufig eine Vollmacht zur Vollstreckung des Urtheils. Indeß sah man den Kampf zwischen ihrem Ge- wissen und ihren geheimen Wünschen. Diesen zu beenden, schickten ihre Räthe jene Vollmacht ohne ihr Vorwissen an die Richter, die sogleich der Gefangenen das Todesurtheil ver- kündeten. Mit Fassung und Ergebung bot die unglückliche Marie am 16. Februar 1587 ihr Haupt dem Beile dar, nach- dem sie eine zwanzigjährige Gefangenschaft erduldet hatte. Run aber brach noch in demselben Jahre 1388 der lang gedrohte Krieg Englands mit Spanien aus, dessen Beherrscher Philipp Ii in Elisabeth eine Hauptstütze des Protestantismus sah, und deß- - halb seit Jahren ihren Feinden allen möglichen Beistand ge- leistet hatte. Elisabeth hatte daher die Niederländer in einem Aufstande wider Philipps Tyrannei unterstützt und durch ihren Admiral Franz Drake (denselben, der 1577—1580 die Welt umsegelt hatte und die Kartoffeln nach Europa brachte) die spanische Flotte in Cadir zerstören lassen. Da rüstete Philipp, im Bunde mit dem Papste, die sogenannte unüberwindliche Flotte oder Armada aus, welche aus 150 Schiffen mit 8000 Matrosen und 20,000 Soldaten bestehend, im Mai 1558 von Lissabon auslief, um in Ver- bindung mit der niederländischen Flotte England zu erobern. Aber Seestürme gleich im Anfänge, dann einzelne geschickte Angriffe der Engländer besonders mit Brandern, und zuletzt wieder furchtbare Stürme auf dem Rückzüge machten die stolze Unternehmung zu nichte. Dieser Schlag setzte dem Anwachsen der spanischen Macht eine Gränze; England dagegen hat der umsich- tigen und kräftigen Regierung Elisabeths den hohen Auf- schwung zu danken, den es seitdem als See- und H a n- delsmacht nahm. Schon hatten die Engländer unter dieser

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 274

1845 - Heidelberg : Winter
274 tz. 94. Die Republik der vereinigten Niederlande. gungen noch strenger fort. Zwar rückte nun Wilhelm von Oranten selbst mit einem Heere ein, mußte aber, durch Mangel genöthigt, das Land bald wieder verlassen, das jetzt Alba durch Erbauung von Festungswerken in verschie- denen Städten zu schützen suchte. Weil nun aber Philipp, auf Alba's Rath, gegen die Landesrechte eine unerhört starke Abgabe verlangte, und den Handel mit England verbot, so unterstützten die dadurch beeinträchtigten niederländischen Kaufleute den Prinzen von Oranien zu neuen Kriegsrüstungen, und bald war, durch den Hinzutritt der wilden Wassergeußen (Ausgewan- derter, die vom Seeraube lebten), ein Theil der nördlichen Provinzen im Aufstand, und ein gräuelvoller Krieg begann (1570), in welchem Sieger wie Besiegte gleichmäßig dem Lande schadeten. Obgleich Alba dem Aufstande mit dem äußersten Nach- drucke begegnete, so fand es doch Philipp gerathen, ihn abzurufen und die Verwaltung der Niederlande einem ge- mäßigteren Manne zu übertragen. Dennoch dauerte mit abwechselndem Glücke der Krieg fort, aus dessen Verlaufe hier nur die Belagerung der Stadt Leyden durch die Spanier, und ihre glückliche Entsetzung durch eine Flotte der Geußen, sowie die Erhebung Oraniens zum Statthalter von Holland und Seeland und die Entwerfung des Dordrechter Glaubensbekennt- nisses (1574), endlich'die entsetzliche Plünderung Antwerpens durch die Spanier 1576 hervorgehoben werden kann. In Folge dieses letztem Ereignisses schloßen jetzt, alle Verschiedenheiten in den Ansichten bei Seite setzend, die bis dahin dem König treugebliebenen Provinzen mit den abgefallenen den Frieden zu Gent (1576), zu dessen Aufrechthaltung die niederländischen Generalstaaten den so- genannten ewigen Vertrag eingiengen, welchen Alba's zweiter Nachfolger Juan von Austria, Philipps Halb- bruder, (derselbe, der kurz vorher die Übermacht der Tür-

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 275

1845 - Heidelberg : Winter
§. 94. Die Republik der vereinigten Niederlande. 275, ken zur See bei Lepanto gebrochen hatte) bestätigte. Da er aber den Vertrag verletzte, um die spanische Herrschaft wenigstens in einem Landestheile wieder völlig herzustellen, was ihm auch gelang, so entstund ein neuer Aufstand; und als der neue spanische Statthalter Alexander von Par- ma, Margarethens Sohn, den Niederländern zwar ihre alten Rechte einräumen, aber in allen Provinzen die katho- lische Kirche wieder Herstellen wollte: so schloßen die sieben nördlichen reformirten Provinzen auf Betrieb Wilhelms von Oranien die Utrechter Union, wogegen sich die südlichen katholischen Provinzen den gewandten Un- terhandlungen und glücklichen Waffen des spanischen Statt- halters meistens fügten, unter Bedingungen jedoch, die ih- nen eine größere Selbstständigkeit gewährten, als sie zuvor hatten. Hierauf sagten sich 1381 die vereinigten Generalstaaten von der spani- schen Regierung los und stellten den von Philipp in die Acht erklärten Wilhelm von Oranien, — und als dieser bald darauf, in Folge dieser Ächtung, von einem der auf ihn lauernden Mörder in seinem Palaste zu Delft meuchlings erschossen wurde, dessen jungen und raschen Sohn Moritz an die Spitze ihrer Republik. Zwar war die neue Republik durch Parma's Kriegsglück eine Zeit lang sehr bedrängt. Als aber nach Parma's Eroberung von Antwerpen 1585 (dessen Belagerung durch die Ausdauer beiver Theile sehr denkwürdig ist) England den Niederländern Beistand leistete, und Philipp im Kriege gegen England seine unüberwindliche Flotte (s. §. 93) verlor und aus Mangel an Geldmitteln kaum die südlichen Niederlande behaupten konnte: so eroberte Moritz die ver- lornen Theile der Union wieder, und Spanien war, eilf Jahre nach Tode Philipps, genöthigt, 1609 mit der Re- publik der vereinigten Niederlande einen zwölfjährigen Waffenstillstand zu schließen und die Niederlande als freien Staat anzuerkennen. 18*

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 319

1845 - Heidelberg : Winter
§. 107. Gründung der englischen Herrschaft in Ostindien. 319 Ñ. Die Gründung der englischen Herrschaft in Ostindien. §. 107. den Verlust in Nordamerila wußte sich jedoch Eng- land in Asien zu entschädigen. Denn die Überlegenheit, welche eö schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Ost- indien über Frankreich errungen hatte, gab der e n g l i sch - 0 st i n d i s ch e n Handelscompagnie (§. 93 a. E.) daselbst Gelegenheit zur Stiftung eines Reiches, welches an Größe das Mutterland weit übertrifft und diesem zur höchsten Machtentwickelung verhalf. Schon 1652 hatte sich diese Compagnie in Bengalen niedergelassen, 1685 eine eigene Waffenmacht aufgestellt, 1698 Calcutta zu einer Präsidentschaft erhoben und durch glückliche Kriege im Dekan erweitert. Als darauf das Mogul- reich im Kampfe mit den Mahratten und zuletzt durch den Ein- fall des wilden persischen Radirschah's, welcher 1737 Delhi verwüstete, rasch zu sinken anfieng, und sich die auf ihre eigenen Kräfte verwiesenen Statthalterschaften dieses Reichs zu eigenen mächtigen Reichen ausbildeten: so griff der Statt- halter von Bengalen Calcutta an, um die wachsende Macht der Britten zu vernichten. Aber eben dieses Ereigniß war in der Hand Gottes „das Mittel, ihr in Indien festere Grundlagen und eben damit der Predigt des Evangeliums an mehr als 100 Millionen Heiden und Muhammedaner eine Sicherung zu geben, wie sie dieselbe nur in wenigen Ländern außer Europa sich zu erfreuen hat." Die Compagnie schlug durch den aus Madras herbeieilenden Clive (ihren nachmaligen ersten Generalgouverneur von Indien) den Ra- bob zurück, vertrieb auch die Franzosen aus Bengalen, und ließ sich von dem Großmogul gegen eine jährliche Rente von 1 Mill. Pfd. Sterling 1763 die Hoheit über Bengalen abtreten, und übte von da an die eigentlicke Herrschaft über dieses Land aus.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 291

1845 - Heidelberg : Winter
$. 98. T>it. Revolution in England. 291 des Prozesses mit Festigkeit und Würde benahm, den 30. Januar 1649 enthauptet. Hierauf wurde 1649 England in eine Republik umgewandelt, deren Leiter Cromwell war. Nachdem derselbe die Schotten, die den Sohn des enthaupteten Königs als König unter dem Namen Karl Ii aufnahmen, mehrfach besiegt hatte, machte er einen Versuch, die Republik wieder in eine Monarchie umzuwan- deln. Weil er aber deßhalb Widerstand bei dem Parla- mente fand, so trieb er dieses (lange oder Rumpf-) Parla- ment auseinander, und schuf ein neues Parlament aus lauter religiösen Schwärmern Als ihm aber eine Partei desselben zu kühn wurde, schaffte er es wieder ab und ließ sich 1653 zum Protee tor der Republik von Großbri- tanien ernennen, strafte die Widerstrebenden mit Kerker und Hinrichtung und übte bei allen republikanischen Formen, mit denen er sich umgab, doch mehr als königliche Ge- walt aus. Daher bildeten sich bald Verschwörungen gegen ihn, und als er auch den Königstitel haben wollte, wurde selbst sein Heer, mit dessen Hülfe allein er sich bisher behauptet hatte, schwierig. Er gab nun zwar diesen Gedanken auf, lebte aber, vom bösen Gewissen gefoltert, in beständiger Angst und Furcht vor Mordanschlägen, zuletzt fast schlaflos, bis er an einem Fieber 1658 starb. (Sein mit königlichem Gepränge beigesetzter Leichnam wurde drei Jahre darauf, nach eingetretener Wendung der Dinge, unter dem Galgen begraben.) Um England hat er das Verdienst, daß er durch die sogenannte Navigationsacte, welche andern Nationen andere als ihre eigenen Erzeugnisse in England einzuführen verbot, den englischen Händel außerordentlich hob, und in einem Kriege mit Spanien die Insel Jamaika für Eng- land erwarb. Sein Sohn Richard Cromwell, der nach ihm 19*

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 293

1845 - Heidelberg : Winter
§. 99. Frankreichs Übergewicht. 293 3♦ Frankreichs Übergewicht oder das Zeitalter Ludwigs Xiv. K. 99. Seit dem westphälischen Frieden trat Deutschland gegen Frankreich zurück, das sich durch seine selbstsüchtige und hinterlistige Politik das Übergewicht über die andern Staa- ten Europa's zu verschaffen wußte. Den Grund zu diesem Übergewichte hatte schon Cardinal Richelieu, der von Ludwig Xiii, nach dem Sturze seiner Günstlinge (s. §. 92 a. E.), seit 1624 an die Spitze der französischen Regierung berufen worden war, durch die hervorragende Kraft seines Geistes und Willens gelegt, mit der er nach Innen die königliche Macht und Regierungsgewalt gegen die trotzigen Großen, so wie gegen die fast einen Staat im Staate bil- denden Hugenotten (ohne jedoch ihren Glauben anzutaften) herstellte, nach Außen aber durch meist glückliche Kriege und Unterhandlungen auf die Schwächung Spaniens und Öster- reichs hinarbeitete. (S. §. 96 u. 97.) Rach seinem Tode setzte Cardinal Muzarin, der während Ludwigs Xiv Minderjährigkeit die Zügel der Regierung führte, Richelieu's Werk, ohngeachtet heftiger innerer Kämpfe gegen die Fronde (eine unzufriedene Volkspartei, geführt von übermüthigen Großen) mit großer Gewandtheit und Schlauheit fort, indem er dem französi- schen Reiche durch den westphälischen Frieden die Erwer- bungen am Rhein verschaffte, und den langen Krieg mit Spanien (während dessen Portugal 1640 sich wieder von Spanien befreite und an das Haus B r a g a n z a kam) 1659 durch den pyrenäischen Frieden beendigte, in welchem Spanien alle seine Besitzungen in Südfrankreich, so wie einen Theil der Niederlande abtreten mußte. Nach Mazarins Tode begann die selbstständige, auf Un- umschränktheit der königlichen Macht gerichtete Negierung Ludwigs Xiv, der durch seine Glanz- und Genußliebe, wie durch seine Ruhm- und Herrschsucht äußerst nachtheilig

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 297

1845 - Heidelberg : Winter
§. 100. Habsburgs Minderung. 297 ltol—1*744 der spanische Erbfolgekriegr denn der Kaiser verband sich nun mit Holland und England, welche diese Machtvergrößerung Frankreichs nicht dulden konnten, wäh- rend auf Frankreichs Seite nur der Kurfürst Mar Emanuel von Bayern und der Kurfürst von Köln waren. Gleich nach Philipps Einrücken in Frankreich hatte der tapfere kaiserliche Feldherr Prinz Eugen von Sa- voyen die Franzosen aus Italien geworfen. Zwar drangen jetzt die Franzosen, während der Herzog von Marl- borough mit dem englisch-holländischen Heere die Nieder- lande besetzt hielt, mit Hülfe Bayerns bis in das Herz von Österreich vor; bald darauf aber schlug Marlborough die Bayern am Schellenberg bei Donauwörth, sodann mit Eugen vereinigt, die Franzosen 1704 bei Höchstädt so, daß sie sammt den Kurfürsten von Bayern und Köln über den Rhein fliehen mußten, worauf letztere von Kaiser Joseph I, dem Nachfolger Leopolds, geächtet wurden. Da die Franzosen hierauf auch in den Niederlanden von Marlborough, und in Italien von Eugen wieder geschlagen wurden, und der Erzherzog Karl mit Hülfe der Portu- giesen, Engländer und Holländer sich Mad rid's bemächtigte: so bot Ludwig, obwohl Karl bald wieder aus Madrid hatte weichen müssen, einen Frieden an; als dieser nicht ange- nommen wurde und Ludwig noch eine Niederlage von Marlborough und Eugen hatte erleiden müssen, wollte er für seinen Enkel auf Spanien verzichten und mit Neapel und Sizilien zufrieden seyn, ja zuletzt sogar auch dieses fahren lassen und noch dazu das Elsaß herausgeben! Weil man ihm aber unklugerweise zumuthete, seinen Enkel selber aus Spanien vertreiben zu helfen, setzte er den Krieg, ungeachtet der äußersten Erschöpfung Frankreichs, fort, und schien durch die abermalige Niederlage (bei M a l- plaquet) schon verloren, als Plötzlich Umstände eintraten, die ihn retteten. Die Königin Anna von England änderte ihr Ministerium, das bisher den Krieg mit Frankreich be-

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 271

1845 - Heidelberg : Winter
$. 94. Die Republik der vereinigten Nieverlande. 271 Königin in Nordamerika Fuß gefaßt,'und nun fanden sie den Seeweg nach Archangel, segelten geradezu nach Ostindien und stifteten 16vv die englisch-oftindische Handelscompagnie durch welche England in der Folge zu seinen jetzigen Riesenbe- sitzungen in Ostindien gelangte. (S. §. 107.) Eine nicht minder große Sorgfalt, wie der Politik, wid- mete Elisabeth der Pflege der Kunst und Wissenschaft, und ihrem Vorgänge - folgend nahm Alles in ihrem Reiche eine bestimmte Richtung nach höherer Bildung. Noch leuchten zwei große Britten aus jener Zeit, der Denker Franz Bakon und der Dichter Shakespeare, in die unsere herein, und werden auch noch in ferne Zeiten hinaus die edleren Geister mit einer Fülle von Gefühlen und Gedanken befruchten. 6. Die Entstehung der Republik der vereinigten Niederlande. §. 94. Kaiser Karl V die Niederlande mit ihren siebzehn blühenden Provinzen voll reicher Handelsstädte seinem Sohne Philipp Ii von Spanien übergab (f. 91 a. E.), hatte die Reformation Calvins von Frankreich aus bereits an vielen Orten der Niederlande, trotz anhaltender Verfolgung, Eingang gefunden und dem zuchtlosen und rebellischen Wesen der Wiedertäufer, die besonders in diesem Lande wucherten, ein mäßigendes Gegengewicht gegeben, obgleich die Calvi- nisten sich mehr der Politik zuneigten, als die Lutheraner. Philipp, ein Fürst von unbedingt selbstwilligem und dabei streng verschlossenem Charakter, der allenthalben in seinen europäischen und amerikanischen Neichen die Aufrecht- haltung sowohl der unbeschränkt-monarchischen Gewalt, als auch des römisch-katholischen Glaubens zu erzielen suchte,

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 310

1845 - Heidelberg : Winter
310 §. 104. Der siebenjährige Krieg. Sieg bei Torgau gegen den Feldmarschall Daun auch wieder in den Besitz von Sachsen setzte. Im sechsten Jahre kam Friedrich durch die Ent- ziehung der englischen Hülfe, durch die abermalige Vereini- gung der Nüssen und Österreicher und durch den Verlust Schlesiens in die äußerste N o t h, aus der ihn aber unvermuthet der Tod seiner bittersten Feindin, der Kaiserin Elisabeth von Rußland, und die Thronbesteigung ihres Neffen Peters Iii rettete, der aus Bewunderung für Friedrich nicht nur einen Frieden, sondern sogar ein Bündniß mit ihm eingieng, das aber kur; darauf, nach Peters Ermordung, von dessen Gemahlin, der Kaiserin Katharina Ii, gleich wieder aufgehoben wurde, obgleich sie den Frieden bestätigte. Im siebenten Jahre konnte daher Friedrich wieder angreifend zu Werke gehen, und da sowohl die Kaiserlichen sammt der Reichsarmee, als auch die Franzosen seinen Waffen mehrmals weichen mußten, auch Schweden vom Kriege zurücktrat: so fand sich nicht nur Österreich, son- dern auch Frankreich, das in seinem gleichzeitig mit England geführten See- und C o l o n i a l k r i e g e fast alle seine außereuropäischen Länder verloren hatte, zu einem Waffenstillstände geneigt, der zuerst 1763 den Pariser Frieden, worin Frankreich Cañada und mehrere andere außereuropäische Besitzungen an England abtreten mußte, und den Hubertsburger Frieden zur Folge hatte, in welchem Schlesien für immer an Preußen fiel, im Übrigen aber jede Macht ihre Eroberungen zurückgab. So wie in diesem Kampfe, welchen Friedrich mit so geringen Mitteln gegen halb Europa so glänzend bestund, seine Feldherrngröße in das vollste Licht trat: so machte ihn seine unermüdliche Thätigkeit, weise Ordnungs- liebe, Sparsamkeit und strenge Gerechtigkeit, die er in der inner» Verwaltung seines Staates bewies, und womit er die Wunden, die der Krieg seinem Lande geschlagen hatte,

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 315

1845 - Heidelberg : Winter
§. 106. Die Entstehung der nordamerikanischen Freistaaten. 315 W. Die neueste Zeit 1. Die Entstehung der nordamerikanischen Freistaaten. 106. Die Ostküste von Nordamerika war von den Englän- dern zum Theil schon 1496, zum Theil seit 1584 (durch Walter Naleigh unter Elisabeth) entdeckt worden. Dauernde Niederlassungen gelangen ihnen aber erst im Anfang des 17.Jahrhunderts (besonders unter Jakob I), und zwar 1610 in Virginien, 1620 in Neu-Plymouth durch aus- gewanderte Puritaner, 1633 in Maryland durch ausge- wanderte Katholiken, 1681 in Pennsylvanien durch den edlen Quäker William Penn, den Gründer von Philadelphia. Canuda, 1497 von den Engländern entdeckt, wurde 1608 von den Franzosen colonisirt. Anfänglich hatten die Colonisten mit den Ureinwohnern oder Indianern, die sich nach Kräften um ihren väterlichen Boden wehrten, schwere Kämpfe zu bestehen, bis die stets wachsendem Einwanderungen die letzteren nöthigten, sich mehr und mehr in die Urwälder des Innern zurückzuziehen. — Die neuen Colonicen erkannten Englands Oberhoheit und den von dort über sie gesetzten Statthalter an, waren aber eng- lischen Gesetzen und Abgaben nicht unterworfen. Im Jahre 1754 geriethen die nordamerikanischen Eng- länder mit den Franzosen in Cañada in einen Streit, der den siebenjährigen Seekrieg Englands gegen Spanien und Frankreich herbeiführte, in welchem 1763 im Frieden zu Versailles die Franzosen Cañada, die Spanier Florida an England abtreten mußten. (S. §. 104 a. E.) Die steigende Macht und Blüthe der nordamerikanischen Colonicen erregte allmählig die Eifersucht des Mutterlandes,
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